2015-01-09, 11:34
DH 24/7 schrieb:Schon komisch, dass die 29er und 27,5er immer mit Blick auf Vorteile im Enduro/XC verteidigt werden.Das Forum heißt zwar Downhill-Forum. Allerdings ist das auch historisch bedingt. Damals gab's quasi nur Downhill. Freeride war noch in aller Munde und es hätte auch sein können, dass die Seiten irgendwas mit Freeride heißen...
Bleibt doch lieber mal mehr beim Kernthema dieses Forums: Downhill.
Also ich sehe das Forum schon als Forum aller Gravity-lastigen Mountainbike-Sportarten.
Enduro ist für mich ein wichtiges Thema. Auf (Daumen x Pi) 75% der Bikepark-Strecken hast mit einem vernünftigen Enduro genausoviel oder sogar mehr Spaß als mit dem Downhill-Bike.
Wenn man es so beobachtet, dann wird sich 650b quasi überall durchsetzen, wo man mehr Federweg benötigt. Im Enduro-Bereich (160 mm) sieht man's hauptsächlich bei Fahrer > 190. Aber alles was vom Federweg drunter ist (ich sag mal so bis 140), und für Leute, die > 165-170 sind, ist 29" meist die bessere Wahl. Übergänge sind fließend.
Bin einmal ein 29" Specialized Stumpjumper mit schlecht funktionierender 130 mm Gabel auf einer Hausstrecke gefahren, die oben sehr "technisch grad" aus dahingeht. Da geht's teilweise bis 50 - 60 km/h. Ich war überrascht, wie stabil dieses Bike mit nur (funktionierenden) 110 mm Gabel gelegen ist. Das Überrollverhalten über STeine und Wurzeln bringt enorme Sicherheit. Wie oft bleibt man grad noch irgendwo hängen und geht über den Lenker. Diese Gefahr ist bei größeren Laufrädern viel geringer. Mit größeren Laufrädern wird die Strecke weniger grob.
Nachteil ist das Mehrgewicht hauptsächlich beim Bergauffahren. Auf der Ebene rollen die größeren Räder besser. Für einen kleineren Fahrer ist halt ein zu großes Laufrad zu wenig wendig. Die Steifigkeit der Räder ist mittlerweile auch kein so Thema mehr.
Für die Entscheidung ist auch der eigene Fahrstil entscheidend. Jemand der mehr über alles drüberkrachen will und auf Speed geht, wird eher zu größeren Laufrädern greifen, als jemand, der das Gelände ausnutzt und jede Kante und Wurzel zum Spielen verwendet.
Bei meiner ersten (und einzigen) Ausfahrt mit dem 29er habe ich in einem sehr wurzeligen technischen Teil dann etwas Probleme gehabt: Einerseits hatte ich das Gefühl mir ist der Reifen im Weg um genau zu sehen, damit ich den Reifen dorthin setzen kann, wo ich ihn haben will. Und zweitens hatte ich irgendwie so das Gefühl, dass ich mir schwerer tu, den großen Reifen irgendwo zwischen die nassen Wurzeln zu setzen, wo ich Grip habe. Er ist immer oben drüber über die nassen Wurzeln gerollt. Andererseits war das ziemlich am Ende des Trails und ich hatte auch das Gefühl, dass ich schon müde war und die Kraft in den Armen nachgelassen hat. Vielleicht habe ich mir auch deswegen schwerer getan.
Weil Flo wo geschrieben hat, dass die neuen Reifengrößen ein Glücksfall für die Industrie ist. Für die Industrie schon. Für Vertrieb und Händler allerdings nur bedingt. Ganz schlimm für die LBS (Local Bike Shops). Das muss schon ziemlich ein Glücksfall sein, wenn dein Händler den Reifen im richtigen Durchmesser in der gewünschten Breite, Gummimischung und Seitenwandausführung auf Lager hat... Im Prinzip kannst Reifen fast nur mehr online kaufen.