2014-02-28, 09:35
Rudolf Gürtler ist sicher ein Sonderfall. Wir haben halt Pech, dass er seine Neurosen als Jäger auslebt.
Fachlich ist das, was er bringt, ziemlich schwach. Vielleicht ist er auch so ein Sachverständiger ohne fundierte Kenntnis und Ausbildung (meines Wissens ist er ja bloß Jurist, wie er es damit zum Sachverständigen für Jagdwesen bringt, ist mir ein Rätsel)? Das soll jetzt keine Beleidigung sein, aber aus welchen Gründen auch immer, hat er einen guten Draht zur juristischen Entscheidungsfindung, sonst wäre der OGH vermutlich nie zu folgender Entscheidung gekommen: "Eine Schädigung lässt sich aber nicht hintanhalten, indem auf die Verwirklichung einer konkreten Schädigungsursache gewartet wird, eine solche ist vielmehr nur vermeidbar, wenn der Jagdausübungsberechtigte in Erfüllung seiner Jagdschutzfunktion der Realisierung von Ursachen vorbeugt, die sich nach dem Erfahrungswissen schädigend auswirken können. Im Anlassfall steht schon fest, dass Radfahren im Jagdrevier an sich geeignet ist, den Jagdbetrieb - so etwa auch durch eine Beunruhigung des Wildes und deren negativen Einfluss auf dessen Entwicklung und Verhalten im betroffenen Lebensraum - zu stören."
Quelle: https://www.ris.bka.gv.at/Dokument.wxe?A...0I0000_000
Das bedeutet nichts anderes, als dass ein Jagdpächter generell alles und jeden aus seinem Revier aussperren kann und zwar präventiv, ohne dass eine konkrete Beeinträchtigung vorliegt. Somit betrifft das auch Spaziergänger, usw. Im Grunde geht das auch gegen den Forstwirt, also Eigentümer, der ja auch im Wald erhebliche Unruhe verursacht. Wäre echt mal interessant, wenn Gürtler das Stift klagen würde. Dass Mountainbiken ein besonders hohes Wildstörungspotential hat, wurde vom OGH jedenfalls nicht festgestellt, kann aber sein, dass er das annimmt. Wie auch immer er zu diesem Entschluss gekommen sein mag, es zeugt zum einen davon, dass er von den falschen Grundlagen aus geht (das Thema "Wildstörung" wurde schon oft genug untersucht. Es kann sein, dass man noch vor 40 oder 50 Jahren glaubte, dass Wild ganz ganz sensibel sei und, wie man so schön sagt, gehegt und gepflegt werden müsse. Das ist freilich eine Perversion, wenn man nur daran denkt, dass es sich um Wild(!)tiere handelt. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Sicht auf das Jagdwesen zumindest auf wissenschaftlicher Ebene völlig verändert. Bis in die müden Amtsstuben der Republik hat sich das eben ebenso wenig durchgesprochen, wie in den Kreis der Jägerschaft. Dasselbe Spiel übrigens im Forstwesen; dort zum Glück abgeschwächt, weil es doch viele Forstwirte gibt, die wissen, dass Wald nur funktionieren kann, wenn man ihn nach ökologischen Grundlagen bewirtschaftet. Dazu gehört dann auch, dass die Jagd nur einen sekundären Stellenwert hat.
Aus juristischer Sicht zeigt sich halt wieder, wie blank unsere Gerichte eigentlich sind und dass dieses System heute so in dieser Form eigentlich nicht mehr funktionieren kann.
Fachlich ist das, was er bringt, ziemlich schwach. Vielleicht ist er auch so ein Sachverständiger ohne fundierte Kenntnis und Ausbildung (meines Wissens ist er ja bloß Jurist, wie er es damit zum Sachverständigen für Jagdwesen bringt, ist mir ein Rätsel)? Das soll jetzt keine Beleidigung sein, aber aus welchen Gründen auch immer, hat er einen guten Draht zur juristischen Entscheidungsfindung, sonst wäre der OGH vermutlich nie zu folgender Entscheidung gekommen: "Eine Schädigung lässt sich aber nicht hintanhalten, indem auf die Verwirklichung einer konkreten Schädigungsursache gewartet wird, eine solche ist vielmehr nur vermeidbar, wenn der Jagdausübungsberechtigte in Erfüllung seiner Jagdschutzfunktion der Realisierung von Ursachen vorbeugt, die sich nach dem Erfahrungswissen schädigend auswirken können. Im Anlassfall steht schon fest, dass Radfahren im Jagdrevier an sich geeignet ist, den Jagdbetrieb - so etwa auch durch eine Beunruhigung des Wildes und deren negativen Einfluss auf dessen Entwicklung und Verhalten im betroffenen Lebensraum - zu stören."
Quelle: https://www.ris.bka.gv.at/Dokument.wxe?A...0I0000_000
Das bedeutet nichts anderes, als dass ein Jagdpächter generell alles und jeden aus seinem Revier aussperren kann und zwar präventiv, ohne dass eine konkrete Beeinträchtigung vorliegt. Somit betrifft das auch Spaziergänger, usw. Im Grunde geht das auch gegen den Forstwirt, also Eigentümer, der ja auch im Wald erhebliche Unruhe verursacht. Wäre echt mal interessant, wenn Gürtler das Stift klagen würde. Dass Mountainbiken ein besonders hohes Wildstörungspotential hat, wurde vom OGH jedenfalls nicht festgestellt, kann aber sein, dass er das annimmt. Wie auch immer er zu diesem Entschluss gekommen sein mag, es zeugt zum einen davon, dass er von den falschen Grundlagen aus geht (das Thema "Wildstörung" wurde schon oft genug untersucht. Es kann sein, dass man noch vor 40 oder 50 Jahren glaubte, dass Wild ganz ganz sensibel sei und, wie man so schön sagt, gehegt und gepflegt werden müsse. Das ist freilich eine Perversion, wenn man nur daran denkt, dass es sich um Wild(!)tiere handelt. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Sicht auf das Jagdwesen zumindest auf wissenschaftlicher Ebene völlig verändert. Bis in die müden Amtsstuben der Republik hat sich das eben ebenso wenig durchgesprochen, wie in den Kreis der Jägerschaft. Dasselbe Spiel übrigens im Forstwesen; dort zum Glück abgeschwächt, weil es doch viele Forstwirte gibt, die wissen, dass Wald nur funktionieren kann, wenn man ihn nach ökologischen Grundlagen bewirtschaftet. Dazu gehört dann auch, dass die Jagd nur einen sekundären Stellenwert hat.
Aus juristischer Sicht zeigt sich halt wieder, wie blank unsere Gerichte eigentlich sind und dass dieses System heute so in dieser Form eigentlich nicht mehr funktionieren kann.
Herr Merkwürden