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Hinterbaukinematik verstehen...
#1
Nehmen wir mal an, die angehängte Grafik würde eine Skizze meines Rahmens darstellen Big Grin
Nun beträgt das durchschnittliche Übersetzungsverhältnis laut Hersteller 1:2,9 und das ganze soll auch noch eine Progression von ca. 7% haben. Soweit so gut. Jetzt stellen sich mir mehrere Fragen und auch nach langem Überlegen steig ich nicht ganz dahinter. Vor allem interessiert mich hierbei der Verlauf des Übersetzungsverhältnisses beim Einfedern.

Sowohl Hinterrad als auch Dämpfer bewegen sich auf Kreisbahnen. Soweit ich mich erinnern kann, muss man die Abstände Drehpunkt-Radnabe und Drehpunkt Dämpferaufnahme dividieren, um auf das Übersetzungsverhältnis zu kommen. Tatsächlich komme ich beim Ausmessen auch auf einen vom Hersteller angegebenen Wert, aber da es ja Kreisbahnen sind, ändert sich doch nichts an den Abständen wenn ich den Rahmen einfedern lasse - oder hab ich da irgendwo nen Denkfehler drin? Wie genau kommt hier die Progression zustande und was muss ich dann genau ausmessen, um diese in Zahlen fassen zu können?

Genaugenommen möchte ich meinen Rahmen mit dem aktuellen Dämpfer vermessen und dann evtl. einen anderen (längeren) Dämpfer einbauen.
:eek:
Widereingliederung 2012
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#2
es ändert sich sehr wohl etwas! nämlich das übersetzungsverhältnis!!

das übersetzungsverhältnis ändert sich durch die hebelkinematik des hinterbaus.
der dämpfer ist ja an einem punkt am rahmen fixiert, und der hinterbau drückt nun den dämpfer beim einfedern mit einer kreisbewegung genau in diese richtung. dadurch ist automatisch das übersetzungsverhältnis nicht immer gleich!
einmal macht der dämpfer mehr hub bei gleichen federweg des hinterbaus, einmal macht er weniger hub bei gleichen federweg des hinterbaus! dies ergibt das unterschiedliche übersetzungsverhältnis!

um eine progression zu erreichen wird einfach die hebelkinematik so geändert, das der dämpfer immer mehr hub für den gleichen federweg zu verfügung hat.
sprich:zb anfang der kennlinie
ü = 1/3

dämpfer 1cm hub hinterbau 3cm hub

ende der kennlinie

ü=1/2

dämpfer 1 cm hub hinterbau 2cm hub

und auf einer kreisbahn, verändert sich das verhältniss zwischen dämpferhub und hinterbaufederweg in jedem punkt der raderhebungskurve!
wird der dämpfer ca in einem winkel (zwischen dämpferaufnahme und drehpunkt des hinterbaus beim eingelenker) von 90° angesteuert, wird die kennlinie ca linear sein, doch ändert sich der winkel der anlenkung auf einen spitzeren winkel, wird die kennlinie progressiver, umgekehrt wird sie degressiver! die ganze sache hängt auch von der größe der kreisbahn ab, je größer desto kleiner die änderung des übersetzungsverhältnis bei gleichem federweg! je kleiner die kreisbahn desto größer die änderung des ü bei gleichem federweg! und je größer der dämpferhub desto größer die änderung vom ü, und umgekehrt, bei gleicher kreisbahn.
dies bezieht sich auf deinen eingelenker! hoffe mich halbwegs verständnishaft ausgedrückt zu haben.
Big Grin
ah schau dir mal linkage an!
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#3
also das bedeutet, es hängt vom anlenkungswinkel ab? dass sich das verhältnis laufend ändert ist klar, ich wollte das ganze in mehreren federwegspositionen ausmessen um ne art kurve zu bekommen. heißt also, je näher der dämpfer dem obersten punkt der kreisbahn kommt, desto linearer wird er und kippt dann theoretisch ins degressive?
kann ich das ganze jetzt auch mit dem zollstock ausmessen? gut, ich könnte die vertikale bewegung des rades im verhältnis zum hub ausmessen, aber gehts auch irgendwie mit längenänderungen der verschiedenen abstände?

linkage hab ich ausprobiert, da ist mir auch direkt die dämpferbewegung ins auge gesprungen, aber mir fehlten da die nakten zahlen Big Grin
:eek:
Widereingliederung 2012
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#4
punkt schrieb:also das bedeutet, es hängt vom anlenkungswinkel ab?

Klar. Allerdings ist das nur beim Eingelenker so einfach, sobald da mehr Gelenke im Spiel sind wirds dann mMn nicht mehr so leicht.
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#5
punkt schrieb:gut, ich könnte die vertikale bewegung des rades im verhältnis zum hub ausmessen, aber gehts auch irgendwie mit längenänderungen der verschiedenen abstände?
ja sicher. für solche dinge hat gott (microsoft) excel geschaffen und sogar winkelfunktionen integriert... Wink
dann kannst du dir sogar die kennlinie zeichnen lassen, falls du daraus dann irgendwas brauchbares rauslesen kannst.
grob mit dem auge geschätzt ist dein hinterbau stetig leicht degressiv (je höher die hinterachse wandert, dest mehr weg legt die hintere dämpferaufnahme in der achsrichtung des dämfers zurück)
[SIZE="1"]standard ohne t[/SIZE]
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#6
wuschi schrieb:ja sicher. für solche dinge hat gott (microsoft) excel geschaffen und sogar winkelfunktionen integriert... Wink
dann kannst du dir sogar die kennlinie zeichnen lassen, falls du daraus dann irgendwas brauchbares rauslesen kannst.

wie mach ich das? mathe und schule sind schon ne weile her Wink

wuschi schrieb:grob mit dem auge geschätzt ist dein hinterbau stetig leicht degressiv (je höher die hinterachse wandert, dest mehr weg legt die hintere dämpferaufnahme in der achsrichtung des dämfers zurück)

degressiv? laut rahmenbauer ist das ganze progressiv Big Grin
:eek:
Widereingliederung 2012
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#7
stephan- schrieb:Klar. Allerdings ist das nur beim Eingelenker so einfach, sobald da mehr Gelenke im Spiel sind wirds dann mMn nicht mehr so leicht.

naja, beim 4-/mehr-gelenker ist das auch nicht anders... da "ersetzt" dann die wippe/umlenkhebel den hinterbau in der ganzen rechnung...
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#8
rahmen ist sicher progressiv. besser gesagt die kennlinie wird immer progressiver

du kannst dein rad vermessen und in linkage die federwegskennlinie berechnen lassen, oder du zeichnest dir das ganze für verschiedene positionen in einem cad programm und erstellst eine kennlinie, oder auf einem blatt papier mit einem zirkel!
ich finde die zeichenvariante ganz gut, denn dann wirst gleich richtig vertraut mit der materie:p
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